foodwatch-Preischeck: Lebensmittel zur Weihnachtszeit mehr als 20 Prozent teurer als 2024 – foodwatch fordert Null Prozent Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte

Das diesjährige Weihnachtsessen kostet teilweise deutlich mehr als 2024. Das zeigt ein Preischeck der Verbraucherorganisation foodwatch. So ist ein Warenkorb von Aldi Nord mit 24 beliebten Lebensmitteln in der Weihnachtszeit, wie Spekulatius, Heringssalat oder Mandarinen, um 21 Prozent teurer geworden. Waren es im Dezember 2024 noch 58 Euro, sind es jetzt über 70 Euro. Stark verteuert haben sich nicht nur Schoko-Weihnachtsmänner, Zimtsterne und Ente, sondern auch ausgewogene Produkte wie Orangen, Kürbis und Nüsse. foodwatch fordert Bundesernährungsminister Alois Rainer auf, die Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte zu streichen, um eine gesunde Ernährung erschwinglicher zu machen.

„Ob Knusperente, Orangen oder Vanillekipferl: Was zur Weihnachtszeit auf den Tisch kommt, ist zum Teil deutlich teurer als im letzten Jahr. Trotz regelmäßiger Rabattaktionen und teils sinkender Import-Kosten für Rohstoffe wie Kakao, Orangen und Getreide, steigen die Preise auch bei beliebten Weihnachtsartikeln“, sagte Dr. Chris Methmann, Geschäftsführer von foodwatch. „Alois Rainer beteuert, dass wir uns das Weihnachtsfest leisten können, dabei vergisst er die Millionen Menschen in Deutschland, die schon jetzt viele gesunden Lebensmittel nicht mehr bezahlen können und jeden Cent zwei Mal umdrehen müssen. Der Minister muss Verbraucher:innen entlasten und die Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte abschaffen!“

foodwatch hat für den Warenkorb 24 Produkte ausgewählt, die in der Weihnachtszeit häufig eingekauft werden, darunter sowohl tierische Lebensmittel als auch Gebäck, Obst und Schokolade. Die Preise beziehen sich auf die Zeiträume Ende November und Anfang Dezember der Jahre 2024 und 2025. Die Verbraucherorganisation hat dafür Daten aus dem foodwatch-Preisradar sowie der Supermarkt-App Smhaggle herangezogen. Dem Preischeck zufolge kostete in diesem Jahr beispielsweise 1 Kilogramm Mandarinen 1,99 Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 1,59 Euro, also 25 Prozent weniger. 1 Kilogramm Walnüsse kosten mittlerweile ebenfalls 25 Prozent mehr: 4,99 statt 3,99 Euro. Ein Bio-Hokkaido-Kürbis kostet 2,19 Euro statt 1,79 Euro pro Kilogramm, also 22 Prozent mehr. Auch Zimtsterne sind im Preis gestiegen, und zwar um 30 Prozent. Eine Knusperente ist um 20 Prozent teurer geworden, Gänsebrustfilet sogar um 70 Prozent. Lediglich Rosenkohl und Rotkohl sind günstiger geworden.

Bundesernährungsminister Alois Rainer hatte Ende November gegenüber der Bild-Zeitung erklärt, dass „wir uns das Weihnachtsfest leisten können“, zugleich aber eingeräumt, dass die Lebensmittelpreise seit 2022 um mehr als 30 Prozent gestiegen sind. Das ist vor allem für Menschen mit weniger Geld ein Problem, wie eine forsa-Umfrage zeigt: 84 Prozent der Befragten aus einem Haushalt mit geringem Einkommen machen sich Sorgen, dass ihre Lebensmittel auch in Zukunft bezahlbar sind. Aber auch mehr als die Hälfte der Menschen mit höherem Haushaltseinkommen gab an, sich darüber zu sorgen. Der kürzlich veröffentlichte Ernährungsreport zeigt zudem, dass Verbraucher:innen in diesem Jahr noch stärker auf den Preis achten als in der Vergangenheit.

foodwatch forderte neben einer Mehrwertsteuer-Streichung bei Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten eine staatliche Preisbeobachtungsstelle, um mehr Transparenz zu schaffen rund um die Preispolitik der großen Handelsketten. Diese müsse systematisch Daten zur Preisentwicklung erheben und auswerten. So ließen sich unfaire Handelspraktiken und Preistreiberei wirksam eindämmen, erklärte foodwatch.

Quellen und weiterführende Informationen:

 

PM foodwatch e.V.

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